Die BR E03 aus den 60-iger Jahren ist bei den Eisenbahn-Freunden vermutlich noch immer die beliebteste, weil wohlgeformte Elektrolokomotive. Sie steht wohl bei fast jedem Modellbahner im Bw. Um das ältere Modell der E 03 noch etwas aufzuwerten, soll sie nun einen Lichtwechsel weiß/rot erhalten.

Der Umbau soll derart erfolgen, dass es keinen Eingriff in den oberen Teil des Lokgehäuses gibt. Es soll also keine LED hinter das obere Strinlicht geklebt und somit keine störende Verkabelung mit Steckern oder ähnlichem erstellt werden.

Für die Beleuchtung benötigen wir folgende Bauteile:

  • 6 Duo-LEDs warmweiß/rot, Größe PLCC4
  • 2 x 1kOhm, 2 x 1,5 kOhm SMD-Widerstände
  • Lichtleiter am Stück, 2mm Durchmesser
  • Streifenplatine, 0,3 mm dick, 1,27mm Rasterabstand
  • verschiedenfarbige dünne Litzen, 0,05mm²
  • doppelseitiges Klebeband

und natürlich das übliche Werkzeug, wie Lötstation, Seitenschneider, Pinzette, dritte Hand, Lupe, usw.

Los gehts

Die DUO-LEDs lassen sich einfacher löten, wenn man sie mit einem doppelseitigen Klebeband fixiert. Der Vorteil des PLCC4-Gehäuses gegenüber anderen DUO-LEDs liegt darin, dass die LEDs vier Anschlusspunkte haben. Für beide LED weiß und rot je zwei, also Anode und Kathode. LEDs mit einer gemeinsamen Kathode sind nur bedingt geeignet, weil die Funktionsausgänge eines Decoders den Minuspol schalten. Auf dem Bild rechts seht Ihr die ersten Verbindungen. Das graue Kabel an der linken LED kommt vom Decoder und geht an die Kathode der roten LED. Von der Anode der roten LED links unten geht es wieder an die Kathode der rechten roten LED.
So geht es mit den Anschlüssen der weißen LEDs weiter. Das orangene Kabel wird dann an beide Anoden der rechten LEDs angeschlossen. Zwischendurch ist immer wieder ein kleiner Leuchttest sinnvoll. Aber immer an den notwendigen Vorwiderstand in der Zuleitung denken! Vor dem Weiterbau sollten auch die roten LED getestet werden. Den farblichen Unterschied sieht man auf den Bildern nicht so gut.

Die Platine

Im nächsten Schritt kommen wir zu der Platine, die die Vorwiderstände und die LED für das obere Stirnlicht tragen soll. Der Einfachheit halber kleben wir das zurecht geschnittene Stück einfach mit auf das Klebeband. Zwei der Leiterbahnen werden bereits verzinnt, so dass die PLCC4 auf die Lötstellen gelegt und mit einem Schraubendreher oder ähnlichem während des Lötens fixiert werden kann.
Bei dieser Art der Beschaltung, kann die Farbe durch einfaches Drehen der Polung verändert werden, weil die Leuchtdioden in dem PLCC4-Gehäuse antiparallel geschaltet sind. Wir benötigen nur das weiße Licht für oben und schließen daher die Kabel entsprechend an.
 

Nun ist die Platine fertig. Die Vorwiderstände haben 1 kOhm für die weißen und 1,5 kOhm für die roten LEDs. Wem dass später zu hell ist, kann die Helligkeit über Konfigurationsvariablen (CV) verändern.

Der Einbau

Jetzt kommt wieder das Klebeband zum Einsatz. Zunächst wird die Platine an der Stelle befestigt, an der vorher die Stecklampe war. Ebenso kleben wir vor der Platine und in die Schächte der Lichtleiter das doppelseitige Klebeband. Anschließend werden die LED in die Schächte gesteckt. Es reicht, wenn die LED durch die Klebebänder fixiert und etwas nach unten geneigt sind.
Die vorhandenen originalen Lichtleiter benötigen wir nicht. Man könnte auch die Endstücke der Lichtleiter abkneifen und benutzen. Besser ist es aber, die originalen Lichtleiter nicht zu zerstören und stattdessen einen Lichtleiter von der Rolle zu verwenden. 2 m kosteten mich grade mal 3,75 €. Der Lichtleiter wird bis zur LED ins Gehäuse gesteckt, abgemessen und mit einem scharfen Seitenschneider abgekniffen. Mit einer langsam drehenden Trennscheibe kann die Bruchstelle nachbehandelt und poliert werden.  Wenn alles gut sitzt, werden die Lichtleiterschächte mit Schmucksteinkleber gefüllt. Ein solcher Kleber trocknet in ca. 12 Stunden dauerelastisch und wieder entfernbar aus. Um den Lichtschein von den LED zum Führerstand zu verhindern, werden die LED und die trockene Klebefläche des Schmucksteinklebers schwarz angemalt.
 

Ein letzter Test und die BVB-Fans können Ihre neue Mannschaftslok bewundern. 

Viel Spaß beim Nachbau!

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