In diesem Beitrag zeige ich den Einbau einer mit Decoder gesteuerten Innenbeleuchtung in einen Märklin-Personenwagen.

Um Standardbauteile von Märklin zu verwenden ist vorher zu überprüfen, ob der Wagen ab Werk bereits für den Einbau einer Innenbeleuchtung vorbereitet ist. Dies ist meistens der Bedienungsanleitung des Wagens zu entnehmen. Man sieht es aber auch an dem Aufnahmeschacht im Drehgestell oder dem bereits eingebauten Kontakt- oder Distanzblech zwischen Wagenboden und Drehgestell.

Anbei eine kleine Liste mit den Märklinartikelnummern für die diversen Bauteile. Die Sets umfassen meist mehrere Artikel. Zusätzlich habe ich für Einzelkäufe die Märklin-Ersatzteilnummern aufgeführt. Damit kann man die jeweils benötigten Teile z. B. über google-Suche oder bei ebay finden.

73405 - Symmetrischer Schleifer und Massefeder mit Kabel
E414940 - Ein symmetrischer Schleifer aus Set 73405
E417220 - 5 Stück Massefedern ohne Kabel
72050 - einzelne Massefeder mit Kabel

72021 - 2 Stück Strom führende Kurzkupplungen (einpolige Kupplungen) -
auch bekannt unter der Bezeichnung RTS-Kupplung, außerdem im Set: 2 Distanzbleche, 2 Kontaktfedern, 1 Massefeder und 2 Anschlusskabel.

E239830 - 10 Stück Kontaktfedern für NEM RTS-Kupplung

E322220 - 10 Stück Distanzbleche für Kupplungsdeichseln

Der Wagen ist gemäß der in der Verpackung beiliegenden Anleitung zu öffnen. Im Internet hat Märklin eine Anleitung zum Einbau der Innenbeleuchtung 7319 veröffentlicht. Hilfreich ist auch die Anleitung zum Set 72021.

Zunächst sind die beiden Kupplungen, die Faltenbälge, das Wagengehäuse und die Inneneinrichtung zu entfernen. Bitte die Anordnung von Wagengehäuse und Inneneinrichtung zum Wagenboden beachten. Es gibt Wagen, bei denen diese Teile (durch Rastnasen oder Führungen an den Gehäuse-Innenwänden) nur in einer bestimmten Anordnung wieder zusammen passen.

Das an beiden Seiten vorhandene Distanzblech ist ein kleines Stück zur Seite zu verschieben und zu entfernen.

Darunter befindet sich die Kupplungsdeichsel mit einer beidseitigen leichten Vertiefung zur Aufnahme der dort einzubauenden Kontaktfeder. Die Kontaktfeder ist für die Stromübertragung auf die Strom führende Kupplung (RTS-Kupplung) erforderlich, um später weitere Wagen, die keinen eigenen Stromschleifer haben, darüber mit Strom zu versorgen. Auf beiden Wagenseiten wird an der kleinen hochstehenden Nase des Distanzbleches ebenfalls eine gelbe Litze angelötet. Hierüber werden später die stromführenden Kupplungen mit Lichtstrom versorgt.

Danach wird die Inneneinrichtung wieder eingesetzt und an einer passenden Stelle der Deltadecoder mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Benötigt werden nur die Kabel mit den Farben rot, braun und gelb, wobei das gelbe Kabel mit dem Lötpad des grauen Kabels verbunden wird. So ist sicher gestellt, dass die Innenbeleuchtung auch in beide Fahrtrichtungen funktioniert. Die Kabel grün, blau und schwarz werden abgelötet.

Die Lichtleiste wird aus einem im Elektro-Fachhandel gekauften LED-Streifen und einer schmalen Leiste aus Aluminium selbsterstellt. Der verwendete LED-Streifen stammt von Lumperia, 12 Volt DC, 60 LEDs/m, 4,8w/m, 3528-SMD, warm-weiss auf einer 5 Meter-Rolle. Zur Befestigung des LED-Streifens auf der Alu-Leiste werden mehrere Stücke Schrumpfschlauch aufgezogen, die aber mit Ausnahme der beiden Endstücke erst später geschrumpft werden dürfen.

Damit die Lichtleiste später nicht von außen durch die Wagenfenster zu sehen ist, wird an beiden Wagenenden ein Plastikstab eingesetzt und mit Komponentenkleber befestigt. Dadurch wird die Lage der Lichtleiste im Wagen erhöht. Außerdem wird ein von Uwe selbst gefertigter Kondensator-Baustein mit Gleichrichter und Diode eingebaut (dazu folgt noch eine eigene Anleitung). Auf der einen Seite des kleinen Bausteins wird der Lichtstrom (~ Wechselstrom) vom Decoder angelötet. Außerdem ein Masseanschluss zur Verbindung mit den anderen beiden Masseanschlüssen. Zusätzlich wird von dieser Seite ausgehend ein Lichtstromanschluss an eine der beiden Nasen des Distanzblechs angelötet. Die andere Seite des Bausteins (auf dem Baustein mit + und – gekennzeichnet) liefert den nun gerichteten und vom Kondensator gestützten Gleichstrom und Masse an die Lichtleiste. Litzenfarbe orange und braun-grau.

Die beiden Plastikstäbe werden passend zur Farbe der Inneneinrichtung mit roter Ölfarbe angestrichen. Anschließend wird die Lichtleiste mit Komponentenkleber an beiden Seiten an den Plastikstäben festgeklebt. Einzelne Litzen werden durch die Schrumpfschlauchringe entlang der Lichtleiste geführt, bevor die Schläuche mit dem Lötkolben geschrumpft werden.

Die drei Massekabel (Anschlusskabel vom Decoder, vom Gleichrichter und von der Massefeder unter den Achsen) werden miteinander verdrillt und verlötet und die Lötstelle mit einem Schrumpfschlauch versehen.

Nachdem wir uns erinnert hatten, dass bei Deltadecodern die Lichthelligkeit über die Fahrgeschwindigkeit gesteuert wird, strahlten die LEDs. Man kann jetzt sogar die Helligkeit je nach Wunsch einstellen, kleiner Vorteil eines Delta-Decoders. Das Gehäusedach wurde von innen mit einem schmalen Streifen Alu-Folie ausgekleidet. Eigentlich hätte der Alu-Streifen mit etwas Sprühkleber befestigt werden sollen. Mangels Kleber taten es dann auch ein paar kleine Streifen Tesafilm.

Im Dunklen sieht man deutlich die gleichmäßige Helligkeit der durch den Alu-Streifen verstärkten LED-Beleuchtung des Wagens. Als nächster Schritt steht nun der Einbau einer Lichtleiste in einen anderen Wagen des Zuges an. Der Verkabelungsaufwand wird weniger aufwändig, weil bei den weiteren Wagen kein Schleifer und kein Decoder einzubauen ist. Die Stromversorgung der anderen Wagen erfolgt über die Strom führenden Kupplungen des Wagens mit Schleifer. Die Steuerung der Innenbeleuchtung der anderen Wagen erfolgt über den nun fertig umgerüsteten Wagen mit dem Deltadecoder.

 

Euer Frank

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